Liebe Freunde,
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich möchte heute ein Thema ansprechen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt und das fundamentale Missverständnisse über die wahre Bedeutung von digitalem Vermächtnis aufdeckt. In den letzten Jahren bin ich auf zahlreiche Plattformen gestoßen, die den eigentlichen Kern dessen, worum es beim digitalen Vermächtnismanagement tatsächlich geht, völlig verfehlen. Ein besonders prägnantes Beispiel ist FutureMe – ein Zeitkapsel-Service, bei dem Nutzer Briefe an ihr zukünftiges Ich verfassen. "Liebes zukünftiges Ich, ich hoffe aufrichtig, dass Sie Ihre beruflichen und persönlichen Ziele erreicht haben..." Solche und ähnliche Formulierungen dominieren die Plattform.
Selbstverständlich möchte ich betonen: Selbstreflexion ist ein wertvolles psychologisches Werkzeug. Persönliche Entwicklung und kontinuierliche Selbstverbesserung haben zweifellos einen wichtigen Platz in einem erfüllten Leben. Allerdings: Wenn wir über die wirklich bedeutsamsten, wichtigsten Nachrichten nachdenken, die wir als Menschen hinterlassen müssen – die finalen Worte, die über unseren Tod hinaus Bestand haben – dann sind diese Nachrichten definitiv nicht für uns selbst bestimmt. Sie sind für die Menschen gedacht, die uns vermissen werden, wenn wir nicht mehr da sind. Sie sind für jene gedacht, deren Leben wir berührt haben und die ein letztes Mal von uns hören sollten.
Mit Liebe und Vorbereitung,
Die DeathNote-Gemeinschaft
Mitfühlende digitale Nachlassplanung